Der Tropenholzboykott ist sinnvoll.
Der seit den 1980er Jahren von vielen Gruppen propagierte Tropenholzbykott ist [...] eine sinnvolle Möglichkeit, den tropischen Regenwald zu schonen. Zudem wird die Entwicklung des betreffenden Landes eher gefördert als durch en Raubbau am Wald, da die Ressource Wald erhalten bleibt.
Prof. Dr. Wolfgang Nentwig (Zoologisches Institut, Universität Berlin) in: Nentwig, Wolfgang: Humanökologie, 2.Auflage, Springer-Verlag, Berlin, 2005
Ein genereller Tropenholzboykott hilft nicht Abholzung zu vermeiden.
Haupttreiber der Regenwaldzerstörung ist vor allem die Umwandlung von Wald in Agrar- und Weideflächen. Entwaldung schreitet gerade dort voran, wo der Erhalt von Wäldern nicht lohnenswert erscheint. Daher hilft ein genereller Tropenholzboykott nicht, Abholzung zu vermeiden. Im schlimmsten Fall fördert er diese sogar. Mittlerweile gibt es zertifizierte Unternehmen und Zusammenschlüsse von Waldnutzern, die nachweislich zeigen, dass Waldbewirtschaftung auch in den Tropen ökologisch, sozial und rentabel sein kann. Damit wird zugleich ein Anreiz geschaffen, Wald zu erhalten.
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in der Pressemappe zur Fachkonferenz „Forests for Future Generations – Public and Private Responsibility for Sustainability“ Berlin, 11./12. Juni 2013
Tropenholz kann durch heimische Baumarten ersetzt werden.
Sieht man von wenigen Spezialverwendungen ab, so ist Tropenhol durch Holzarten, die in Europa angebaut werden, problemlos zu ersetzen. Für wasserfeste Bauten kann statt Bongossi Robinie und Douglasie genutzt werden, für Fenster ist Lärche statt Meranti geeignet, Profilleisten und Türblätter können aus Birke, Linde, Kiefer und Pappel statt aus Ramin und Limba hergestellt werden.
Prof. Dr. Wolfgang Nentwig (Zoologisches Institut, Universität Berlin) in: Nentwig, Wolfgang: Humanökologie, 2.Auflage, Springer-Verlag, Berlin, 2005
Tropenholz ist in Außenbereich länger haltbar als heimische Hölzer.
„Tropenhölzer der Resistenzklasse 1 benötigen keinen Holzschutz und haben eine wesentlich höhere Lebensdauer und eine damit verbundene längere Verkehrssicherheit als Nadel- oder Laubholz. Sie können im Winter sogar Streusalz vertragen.“
CDU-Ratsherr Gerhard Kanter (anlässlich einer Diskusion um die Wiederzulassung von Tropenholz, speziell Bongossi, bei städtischen Baumaßnahmen in Wolfenbüttel) in: Wolfenbütteler Zeitung, „Streit um Einsatz von Tropenholz” von Karl-Ernst Hueske, Artikel vom 08.06.2005
Der Kauf von Holzprodukten aus tropischen Regenwäldern kann helfen, den Regenwald zu erhalten.
In den Tropen sind bisher erst einige Forst- und Weiterverarbeitungsbetriebe zertifiziert – vorwiegend nach den Standards des Forest Stewardship Council (FSC). Eine stärkere Nachfrage nach zertifiziertem Tropenholz kann dazu beitragen, dass mehr Unternehmen und Waldnutzer auf eine nachhaltige Bewirtschaftung umstellen und den Wald langfristig erhalten.
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in der Pressemappe zur Fachkonferenz „Forests for Future Generations – Public and Private Responsibility for Sustainability“ Berlin, 11./12. Juni 2013
Tropenholzexport wird in Liberia zur Finanzierung von Bürgerkrieg verwendet.
Nach Auskunft des Forest Stewarship Council, einer internationalen Zertifizierungsorganisation für nachhaltige Holzwirtschaft, ist der Hauptlieferant für Bongossi-Holz Liberia. Nach Untersuchungen der UNO diente der Holzexport den korrupten liberianischen Machthabern über Jahre als Geldquelle zur Finanzierung des blutigen Bürgerkriegs.
Dr. Sven Hagemann, Partei Bündnis 90 (anlässlich einer Diskusion um die Wiederzulassung von Tropenholz, speziell Bongossi, bei städtischen Baumaßnahmen in Wolfenbüttel) in: Wolfenbütteler Zeitung, „Streit um Einsatz von Tropenholz” von Karl-Ernst Hueske, Artikel vom 08.06.2005